Lebenssinn unbekannt ?

autor:  Jürgen Corhsen
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Nach bestem Wissen hab ich mich informiert.
Bücher, Hefte, Reden, alles durchstudiert.
Wurde oft gestört. Bin viel gehetzt.
Hab zugehört, mich eingesetzt.
Fragen sind aus mir geschossen.
Ach, auch Schweiß ist mir geflossen.
Doch der Lebenssinn blieb unbekannt,
weil ich keine Antwort fand!


Tausend Dinge gab es, die man versteht.
Auf Zettel notiert, sortiert, festgelegt.
Gesucht hab ich bald Tag und Nacht.
Bin aus Träumen schreckhaft erwacht.
Schaute im Kleinem und Großem.
Sah am Festen und im Losen.
Suchte verzweifelt den Lebenssinn.
Doch nirgends stand er drin.

Stürmte von Ort zu Ort, über Land und Meer.
Ich blickte oben, unten, kreuz und quer.
Ich sah den Menschen ins Gesicht.
Schaute im Dunkel und bei Licht.
Ging in Höhlen und auf Berge.
Fragte Riesen und auch Zwerge.
Lebenssinn konnte keiner zeigen.
Ich hörte nichts als Schweigen.

Die Zeit raste unaufhaltsam weiter.
Ich fühlte mich dumm; wäre gern gescheiter.
Schaute nach hinten, glotzte nach vorn.
Spürte Liebe, erkannte Zorn.
Sah viel Tiere, schöne Pflanzen.
Konnte trauern, durfte tanzen.
Hab den Lebenssinn noch nicht entdeckt.
Nur die Neugier wurd geweckt.

Genervt hab ich Pastor und Psychologe.
Ich hörte Philosoph und Pädagoge.
Sprach über Glauben aller Art.
Suchte meditativ einen Start.
Ging an Punker und Popper rann.
Sprach Hippies und Säufer an.
Männer und Frauen fragte ich aus.
Der Lebenssinn kam nicht raus.

Hungrige Kinder lagen auf den Straßen.
Nutten, Zuhälter standen in den Gassen.
Penner schliefen ohne Decken.
Drogensüchtige, die verrecken.
Bonzen kauften sich Vergnügen.
Gauner halten sich mit Lügen.
Hier und da gab' s Schlägerei.
Lebenssinn war nicht dabei.

Tausend Panzer rasseln durch die Stadt.
Walzen sie nieder; überrollen sie glatt.
Flüchtlinge liefen schreiend hinfort
suchten einen sicheren Ort
Süßlich riecht es. Verwest. Verbrannt.
Menschen starben fürs Vaterland
Mord! Eiskalt. - Brutal. Alles nach Plan
Der Lebenssinn, ein Wahn?

Ich war auch in Villen und Paläste.
Nahm dort teil, an berauschenden Festen
Sah Frauen nackt auf Tischen spazieren.
Männer, die Millionen verlieren
Essen wurde weggetreten,
als arme Menschen 'nach flehten.
"Red´": Ist dies der Sinn vom Leben?
Immer nach Reichtum streben?

Menschen war´n da, die blickten sich liebend an.
Ein jeder zog den anderen in seinen Bann.
Lächelnd gingen sie spazieren.
Jeder ließ sich verführen.
Verspielt war n sie ganz und gar.
Küssten sich Wange, Mund und Haar.
Gedankenlos schlenderten sie dahin.
Sag' - ist dies des Lebenssinns?

Leises Weinen hört' ich aus weiter Ferne.
Ein Stöhnen, Jammern: „Niemand hat mich gerne“.
Flehende Blicke, ungelegen.
Schauten mir dort ängstlich entgegen.
Tröstend sprach ich: „Wer bist denn Du?“
Ich hörte nur: "Lass mich in Ruh!"
Keine Hoffnung war mehr in mir drin!
Das ist nicht der Lebenssinn!

Bei Familien war ich, hab lang gesessen.
Wurde verwöhnt; sie hatten kaum Essen.
Was sie hatten, reichten sie mir.
Lieb und nett, so waren die hier.
Sie gaben viel zu jeder Zeit,
Suchten Trost in Gemeinsamkeit.
Ist dies der wahre Sinn vom Leben?
Nichts nehmen, alles geben?

Nach bestem Wissen hab' ich mich informiert.
Bücher, Hefte, Reden, alles durchstudiert.
Hab zugehört, mich eingesetzt.
Hab oft gestört, mich viel gehetzt.
Fragen sind aus mir geschossen.
Ach, auch Schweiß ist oft geflossen.
Doch der Lebenssinn blieb unbekannt,
weil ich keine Antwort fand!



 
KOMENTARZE


Lebenssinn unbekannt ?

Nach einigen Erlebnissen entschloss ich mich über das Leben nachzudenken

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