Das Lästermaul

author:  Ralfeva Millionaer
4.7/5 | 3


Gebt mir ein Mittel gegen Übermut,
ich lasse mir spitze Zungen wachsen
und speie dornrote Rosen,voller Wut,
mein Leben ist gespickt mit Spaxen.

Sie drehen sich, voller Fleischeslust
in die Gedärme meiner Sprache
und nehmen Sätze sich zur Brust,
die ich mir nie zum Leitsatz mache.

Näht mir den Mund mit festem Zwirn,
ich wage aufzudecken
und was gespeichert ist im Hirn,
zum Leben zu erwecken.

Und sind auch meine Zungen spitz,
oft zynisch, kaum verhalten,
so weiß ich doch was schlimmer ist,
wenn Zungen sind gespalten.

Und ist ein Wörtchen zugeknöpft,
es wird sofort von mir geköpft,
wird gnadenlos seziert,
solange hin und her gedacht,
bis es am End´ plodiert.

Ich bin ein altes Lästermaul,
ja lästern ist mein Laster,
kommt fangt mich, ich bin sportlich faul
und knebelt mich mit Pflaster.

Schlagt mir die Worte aus dem Kopf,
die Silben aus dem Leibe,
verbietet mir die Sprachenlust,
mein lyrisches Geschreibe.

Nehmt mir die Prosa, das Gedicht,
die Ode, die Balladen,
doch eines könnt ihr sicher nicht,
meinen Gedanken schaden.

D´rum Vorsicht, was mich tief erreicht
wird als Geschoß sich wenden.
Es müsste schon die Wahrheit sein,
dann könnt` es glücklich enden.



© Ralfeva Millionär

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Ja, das verstehe ich, trotzdem freue ich mich ganz arg, denn wenn ich mal 5 Sterne von Ihnen bekomme weiß ich, dass ich eine Perle abgeliefert habe. Vielen, vielen Dank!

Leichte Feder

Ja, in der Tat - Sie haben eine leichte Feder und Ihren eigenen Stil sich in der Poesie zu Wort zu melden!
Das Gedicht liest sich sehr leicht und angenhem und zaubert dem Leser mal um mal ein Lächeln auf die Lippen. Für diese hinreißende und unverderbliche Wirkung von mir 4 Sterne (man/frau muss sich ja die Skala für die wahren Perlen noch oben offen halten).
MfG - Lola

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