Boje

Boje
Wie eine Boje im stürmischen Meer
werde ich beständig geworfen
hin und her
hin und her
Finde keinen Halt
im Meer der Gefühle
im Gezeitenchaos
versuche mich durchzukämpfen
in diesen Gewühle

Bin müde

kann aber nicht untergehen
möchte eintauchen
in die Stille
mich verstecken
zwischen
Gebirgen und Riffen

Es gelingt mir schwer
wenn der Sturm mich
zum Tanzen zwingt
in meiner Mitte
zu bleiben
wenn er mich mit
aller Wucht
einverleibt
bis ich triefend nass
erstarrt vor mich
hintreibe
das Heulen des Windes
wie das eines Kindes
das Peitschen der Wellen
wie brennende Schellen
die endlosen Schläge
der Böen
Gekreisch und Gelächter
der kreisenden Möwen

Möchte verankert sein
bin aber angekettet
könnte ich mich befreien
würde ich mich auf`s Endlose Meer
treiben lassen
und
am tiefsten Meeresgrund
abtauchen
mich vom Druck
kleinpressen lassen
Bis?
Bis
sich niemand mehr
an mich klammert
bei mir Halt sucht
sich orientiert

Und würden auch
tausend
Schiffe zerschellen
durch die Wucht
von Poseidons Wellen
Menschen ertrinken
in die Tiefe versinken
Ich
Ich
würde nicht
aufsteigen wollen.


©Marina Maggio 2012