Ich zähle vierundzwanzig Schritte

author:  Andere Dimension
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Die Küche duftet nach Vanille,
Im Ofen brennt das letzte Scheit -
Und mühelos führt mich die Stille,
In das Verlies der Einsamkeit.

Ich zähle vierundzwanzig Schritte
Und warte, bis Du kommst - vom Flur,
Doch zeugt ein Stich, zur Herzensmitte,
Von meinem Sehnsuchtsfieber nur.

Acht Monate und fünfzehn Tage,
In mir verebbt ein ganzes Meer,
So weit ich auch zu blicken wage,
Dein Platz, er bleibt für immer leer.

Die Wiesen duften nach Kamille,
Begleiten meinen Weg ins Tal,
An deinem Grab führt mich die Stille,
In einen Seelenspiegelsaal.

Auch wenn ich jeden Berg erklimme,
Den man mit Seil besiegen kann,
Nie wieder hör ich deine Stimme,
Lehnst Du den Kopf an meinen an.

Jetzt sehe ich dem Tod ins Auge,
Ist alles gründlich, gut durchdacht,
Denn wenn ich nicht zum Leben tauge,
Dann sei für mich nun ewig Nacht.

Ich atme flach - noch eine Pille,
Dein Foto in der Hand, ein Kuss.
Und mühelos führt mich die Stille -
Sie weiß, wohin sie gehen muss.

(c) anderedimension



 
COMMENTS


gefühlvoll

und wunderschön was Du schreibst.
Ich habe noch niemanden gefunden der Deinen Platz besetzen könnte. Du bist dichterisch ein Ass!

Empathie

Mach mich bitte nicht traurig . . .

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