Abendrot

author:  Andere Dimension
5.0/5 | 1


Abendrot

Der Regen fällt in allen Gassen,
Die Raben fliegen tief im Wind,
Dort wo sie ihre Federn lassen,
Dort wo sie längst verloren sind.

Die langen Nächte werden kälter,
Die Wölfe heulen mit dem Mond,
Sie ziehen fort in dunkle Wälder,
Sie haben lang das Tal bewohnt.

Die Zweige knicken in den Stürmen,
Ein grauer Schwan ertrinkt im See,
Die Uhren fallen von den Türmen,
Die wache Zeit erfriert im Schnee.

Ein Junge, weinend, sitzt am Kai,
Die Schiffe laufen in den Hafen,
Er weiß, der Winter eilt herbei,
Er weiß, die bunten Tage schlafen.

Ein heller Stern kniet zu ihm nieder
Und tröstet ihn in seiner Not.
Er sagt; die Sonne zeigt sich wieder,
Er sagt; im schönsten Abendrot.


© Andere Dimension



 
COMMENTS


My rating

My rating:  

@Jürgen Corhsen

Hallo Jürgen Corhsen,

danke...über dieses Kompliment freue ich mich.

Viele Grüße
Andere Dimension

Abendrot

Dieses Gedicht gleicht einem Bilderbuch. Jede Zeile ist so geschrieben, das sich jeder die Bilder daraus ersehen kann.
Es trifft voll mein Geschmack.
Ein sehr schönes Gedicht finde ich.